Hierbei handelt es sich um ein weiteres Musikstück von John Cage, den ihr schon von ORGAN²/ASLSP kennt. Es besteht aus drei Sätzen, die jedoch überhaupt keine Noten enthalten. Stattdessen können die Zuhörer 4 Minuten und 33 Sekunden lang die Geräusche wahrnehmen, die im Aufführungsraum natürlich vorkommen, wie Straßenlärm oder das Rascheln des Publikums.
Bei der Uraufführung 1952 kam es zum Tumult, weil den Zuschauern im Vorfeld nicht bekannt war, das bei der Aufführung nichts zu hören sein würde. Die Aufführungszeit von 4'33'' wurde vorher ausgewürfelt, bei anderen Längen wechselt das Stück seinen Namen.
Das Stück wirft interessante Fragen hinsichtlich des Urheberrechts auf: Tatsächlich wurde 2002 ein englischer Musiker von Cage's Erben verklagt, weil er das Plagiat "One Minute of Silence" veröffentlicht hatte, auch wenn dieser der Meinung war, es handele sich bei seinem Stück um sehr viel bessere, konzentriertere Stille. Später wurde berichtet, die Parteien hätten sich außergerichtlich auf die Zahlung einer sechsstelligen Entschädigung geeinigt. Das Klageverfahren stellte sich dann aber letztendlich als Werbetrick heraus ;-)
2010 schaffte es eine Variation des Stücks, genannt Cage Against the Machine, auf Platz 21 der britischen Charts, durch eine über das Internet koordinierte Voting-Aktion.