Der irische Theologe James Ussher hat im 17. Jahrhundert mal nachgerechnet, wann Gott eigentlich die Welt erschaffen hat, indem er mithilfe der Bibel und historischen Ereignissen ab Jesu Geburt zurückrechnete. Die Bewertung der Methodik überlasse ich jedem selbst ;-)
Der Brite John Lightfoot hatte bereits einige Jahre zuvor ähnliche Berechnungen angestellt, weshalb er oft im gleichen Atemzug genannt wird (und tatsächlich kam er zu einem erstaunlich ähnlichen Ergebnis, was damit zu tun haben kann, dass beide in einem Bereich landen wollten, der von den Gelehrten zu diesem Zeitpunkt ohnehin akzeptiert war. Oh, jetzt habe ich doch bewertet.)
Für die erste Zeit nach der Schöpfung war es ganz einfach Zeiträume zu bestimmen, schließlich enthält die Bibel eine detaillierte Stammfolge der männlichen Nachfahren Adams inklusive Altersangaben. Diverse Bibelfassungen nennen hier zwar unterschiedliche Werte, aber er hielt sich einfach an die hebräische. Irgendwann reißt diese Stammfolge ab, und es wird nur noch die jeweilige Herrschaftsdauer der Könige angegeben. Schließlich reißen auch diese Angaben ab und Ussher musste versuchen, die restlichen Ereignisse in der Bibel und historische Daten in Übereinstimmung zu bringen.
Da dem Begründer der christlichen Zeitrechnung, Dionysius Exiguus ein offensichtlicher Fehler unterlaufen war (man hatte herausgefunden, dass Herodes im Jahr 4 vor Christus gestorben war, weshalb Jesus nicht später geboren worden sein konnte), korrigierte Ussher alle Werte um 4 Jahre nach unten.
Mithilfe weiterer Indizien schränkte er auch die Jahreszeit, Woche, Wochentag und Uhrzeit ein, und verkündete schließlich, wann die Welt erschaffen worden sei:
Am 23. Oktober 4004 v. Chr. um 9 Uhr morgens.