Dass Regenschirme einen hohen Stellenwert im japanischen Alltagsleben haben, hatte ich schon gehört. Ich habe allerdings die Ausmaße unterschätzt.
Das ist nämlich so ein Phänomen: Japaner laufen den ganzen Tag mit winzig kleinen Taschen durch die Gegend, aber wenn es anfängt zu regnen, haben alle plötzlich einen großen, meist transparenten Regenschirm. Und wirklich faszinierend ist dann, wie auch in dichten Menschenmengen die Schirm so elegant tanzen, dass sie sich untereinander nicht berühren.
Die Beliebtheit von Regenschirmen hat dann mehrere Auswirkungen, zum Beispiel, dass man im Alltag recht wenige Regenjacken sieht. Schirme gibt es an jeder Ecke für wenige hundert Yen zu erwerben. Vor Läden gibt es meist große Vorrichtungen zum Hineinstellen von Schirmen, die manchmal sogar einzeln abschließbar sind. Das nebenstehende Schild war vor einem Museum angebracht, und forderte einen auf, seinen Schirm links oder rechts anzuschließen. Manchmal steht dort auch ein Gerät, dem man lange Plastiktüten zum Verpacken der Schirme entnehmen kann, damit die nicht herumtropfen.
Während der Regenzeit (Juni/Juli) ist ein Schirm wahrscheinlich wirklich essenziell, aber viele Japaner benutzen Regenschirme auch bei Schneefall! Gute Idee eigentlich, da wäre ich nur nie drauf gekommen.