Direkt bei der Einreise nach Japan wurde ich von einer Gesichtsmaske begrüßt, die Dame am Immigrationsschalter trug nämlich eine. Die Masken sind aus Zellstoff und in der überwältigen Mehrheit einfach weiß. Die coolen Goth-Teenager in Tokyos Stadtteil Roppongi tragen schwarze, und angeblich gibt es auch welche mit aufgedruckten Motiven – die sind mir aber noch nicht im Straßenbild aufgefallen.
Es gibt mindestens drei Gründe für Japaner, diese Masken zu tragen: Erstens gehört es zum guten Ton, bei einer Erkältung eine Maske zu tragen, um zu verhindern, andere anzustecken, zum Beispiel in der U-Bahn. Zweitens versuchen sich manche selbst durch Tragen einer Maske vor Ansteckung zu schützen, vor allem in Jahreszeiten, in denen man mit Grippewellen rechnen muss. Und drittens benutzen sie manche junge Japaner als soziale Barriere – ähnlich wie Kopfhörer in den Ohren schafft so eine Maske Distanz und macht es beispielsweise unwahrscheinlicher, in der Öffentlichkeit von der Seite angequatscht zu werden.