2015-12-01:
Euthanasia Coaster

Willkommen zum Kuriositäten-Adventskalender 2015! Dies ist die fünfte Ausgabe des Kalenders, wheee! [wirft Konfetti in Schneeflockenform] Die Inhalte der letzten Jahre findet ihr hier, und wenn ihr automatisch über neue offene Türchen informiert werden wollt, könnt ihr den Feed abonnieren. Viel Spaß!

Im Jahr 2010 entwarf Julijonas Urbonas, der zu dem Zeitpunkt Doktorand am Royal College of Art in London war, den Euthanasia Coaster. Es handelt sich um eine Achterbahn, die ihre Fahrgäste "mit Eleganz und Euphorie" töten soll. Zu den praktischen Anwendungen gehören laut Urbonas "Euthanasie oder Hinrichtungen".

Die 24 Fahrgäste fahren zunächste einen Anstieg von 510 Metern hinauf, bevor sie mit 360 km/h wieder in die Tiefe rauschen. Die sieben Loopings danach sind so geformt, dass sie 60 Sekunden lang eine zehnfache Erdbeschleunigung auf die Passagiere aufrechterhalten. Die Fahrgäste würden dabei bewusstlos, und der Tod würde durch Sauerstoffmangel im Gehirn eintreten. Auf der Geraden im Auslauf würden dann schließlich die "Leichen ausgeladen und neue Fahrgäste könnten einsteigen".

Fun fact: Falls die Achterbahn jemals wirklich gebaut würde, würde sie in den Top 10 der höchsten Gebäude der Welt landen.

2015-12-02:
Radioaktive Zahncreme

Die "Doramad Radioaktive Zahncreme" wurde während des zweiten Weltkrieges in Berlin hergestellt. In der Werbebroschüre finden sich Juwelen wie

Bei einer Gammaspektroskopie fand man in der Zahnpaste dann geringe Mengen von Thorium, das bei der Firma auch für die Herstellung von Gaslampen benutzt wurde. Das Produkt war auch bei weitem nicht das einzige, das radioaktive Elemente enthielt. Radium-Brot, anyone?

2015-12-03:
Die Geschichte des Shi, der Löwen isst

Dieses Gedicht von Zhào Yuánrèn ist in klassischem Chinesisch verfasst und weist die Besonderheit auf, dass es, wenn man es vorliest, aus unterschiedlich betonten "shi"-Lauten besteht (Tonbeispiel):

„Shi Shì shí shi shi“

Shíshì shishì Shi Shì, shì shi, shì shí shí shi.
Shì shíshí shì shì shì shi.
Shí shí, shì shí shi shì shì.
Shì shí, shì Shi Shì shì shì.
Shì shì shì shí shi, shì shi shì, shi shì shí shi shìshì.
Shì shí shì shí shi shi, shì shíshì.
Shíshì shi, Shì shi shì shì shíshì.
Shíshì shì, Shì shi shì shí shì shí shi.
Shí shí, shi shí shì shí shi, shí shí shí shi shi.
Shì shì shì shì.

Übersetzung:

Die Geschichte des Shi, der Löwen isst

Steinhöhlendichter Shi, süchtig nach Löwen, schwört, zehn Löwen zu essen.
Oft geht er auf den Markt, um Löwen zu sichten.
Um zehn Uhr passieren gerade zehn Löwen den Markt.
Zu dieser Zeit passiert auch Shi gerade den Markt.
Er sieht die zehn Löwen, kraft seiner Pfeile schickt er die zehn Löwen in den Tod.
Er bringt die zehn Löwenleichen zur Steinhöhle.
Die Steinhöhle ist feucht. Er befiehlt seinem Diener, diese abzutrocknen.
Nachdem die Steinhöhle abgetrocknet worden ist, versucht er, die zehn Löwen zu essen.
Beim Essen merkt er, dass diese zehn Löwen eigentlich zehn Steinlöwenleichen sind.
Versuche dies zu erklären.

2015-12-04:
The Principality of Sealand

Das "Fürstentum Sealand" ist eine Mikronation 10 km vor der Küste Südenglands (Position in OpenStreetMap). Es handelt sich um eine ehemalige Seefestungs-Plattform, die 1967 von einem Ex-Major der British Army, Paddy Roy Bates, besetzt wurde. Bates warb ab diesem Zeitpunkt für die Anerkennung von Sealand als souveränen Staat. Gerichte urteilen allerdings regelmäßig, dass Sealand nicht die notwendigen Kriterien für einen Staat erfülle.

Immerhin hat Sealand eine Verfassung, eine Flagge und ein Wappen, gibt Pässe und Briefmarken heraus, prägt Münzen und unterhält ein nationales Fußball-Team.

2007 versuchte The Pirate Bay, die Plattform zu kaufen, um unabhängiger von den Copyrightgesetzen der etablierten Länder operieren zu können. 2013 drehte die Band Fettes Brot das Musikvideo der Single Echo auf Sealand.

Heutzutage hält sich nur noch ein Wachmann stellvertretend für die Familie Bates auf Sealand auf.

2015-12-05:
Pythagoreischer Becher

Wenn ihr früher viel "Sendung mit der Maus" geguckt habt, könntet ihr den Pythagoreischen Becher kennen. Es handelt sich um ein Trinkgefäß, das sich wie folgt verhält:

  1. Oh, ein Becher! Er hat zwar einen merkwürdigen Blubbel in der Mitte, aber wirkt ansonsten unauffällig.
  2. Mal was reingießen. Alles normal. Klar.
  3. Hm. Mal mehr reingießen.
  4. Mal noch mehr reingießen. Ich mach den jetzt randvoll, har har.
  5. WARUM ZUR HÖLLE FLIESST ALLES AUS MEINEM BECHER AUF DEN TISCH?!?

Auch als "Becher der Gerechtigkeit" bekannt, "bestraft" er Gierde und soll "Bescheidenheit lehren". Das Geheimnis ist das S-förmige Rohr in dem Bubbel in der Mitte: Anfangs steht die Flüssigkeit darin genausohoch wie außerhalb. Steigt der Pegel jedoch so hoch, dass er den Knick oben überschreitet, sorgt der höhere Außendruck dafür, dass die gesamte Flüssigkeit abfließt.

Die Erfindung des Bechers wird Pythagoras zugeschrieben. Heutzutage kann man ihn als Scherzartikel kaufen.

2015-12-06:
Unsterbliche Quallen

Wenn Quallen der Art Turritopsis dohrnii verletzt oder alt sind, sinken sie auf den Meeresboden und falten sich zusammen. Die Zellen, aus denen sie bestehen, durchlaufen dann einen Verjüngungsprozess, den man "Transdifferenzierung" nennt: Sie bilden sich zu Keimzellen zurück. Aus diesen sprießen dann tentakelartige Polypen, woraus sich schließlich wieder eine genetisch identische Qualle entwickelt.

Die Turritopsis sind somit die einzigen bekannten Mehrzeller, die ihren Lebenszyklus potentiell beliebig oft wiederholt durchlaufen können, und folglich quasi unsterblich sind.

2015-12-07:
Schuhbaum

Die Entstehung von Schuhbäumen und die dahinterliegenden soziokulturellen Dynamiken sind noch nicht endgültig geklärt. Klar ist nur, dass es so einige davon gibt, in Deutschland zum Beispiel in Berlin, München, Leipzig, Hamburg, Köln, Peine und Konstanz.

Auch in den USA findet man viele davon. Hier abgebildet ist ein sehr voller Schuhbaum in San Diego.

2015-12-08:
Glücksbringender Eisenfisch

Hierbei handelt es sich ausnahmsweise mal um keine Tierart, sondern um eine humanitäre Maßnahme: In Kambodscha leiden viele Menschen an Eisenmangel. Der Kanadier Christopher Charles dachte dann vor einigen Jahren über Gegenmaßnahmen nach. Er wusste, dass die Benutzung von Kochtöpfen aus Eisen oft schon ausreichte, um einer Mangelernährung vorzubeugen, allerdings waren diese für viele Menschen zu teuer.

Als er jedoch darauf aufmerksam wurde, dass dort eine bestimmte Fischart als Glücksbringer galt, kam er auf die Idee, Fische aus Eisen auszugeben, die die Menschen dann mitkochen sollten. Mittlerweile wurden tausende davon hergestellt und verteilt. Er wiegt ca. 200 Gramm. Wenn man ihn regelmäßig einige Minuten im Essen mitkocht, deckt er einen Großteil des täglichen Eisenbedarfs, und hält etwa 5 Jahre.

2015-12-09:
Nanocar

Das wohl kleinste Auto der Welt, das Nanocar, wurde 2005 an der Rice University in Texas entwickelt. Es hat ein H-förmiges Gestell, an dessen Enden vier kugelförmige Buckminster-Fullerene aus Kohlenstoffatomen angebracht sind. Der gesamte Aufbau ist 4 Nanometer lang.

Wenn man das Nanocar auf eine auf 200 °C erhitzte Rampe aus reinem Gold setzt, kann es auch fahren, weil sich die "Räder" um ihre Einzelbindungen drehen können.

2010 wurde dort außerdem das Nanodragster entwickelt, dessen Voderräder aus noch kleineren Kohlenstoffkugeln bestehen und das dadurch bei kühleren Temperaturen fahren kann. Es hat eine Höchstgeschwindigkeit von 0.0006 mm/h.

2015-12-10:
Friendly Floatees

Anfang 1992 geriet ein griechisches Frachtschiff mitten im Pazifik in einen schweren Sturm, bei dem es drei Container verlor. Ihr Inhalt: Rund 30000 Plastiktierchen, nämlich die abgebildeten Quietscheentchen, Frösche, Schildkröten und Biber.

Nach acht Monaten wurden die ersten Tiere in Alaska angespült. Die Tierchen sind unter anderem für Ozeanforscher deshalb interessant, weil sie sehr genaue Rückschlüsse auf Meeresströmungen zulassen. Einige Floatees folgten Strömungen, die mehrere Jahre kein Land erreichten. Andere trieben ins Nordpolarmeer, was wiederum für Klimaforscher interessant war.

Bis 2003 bekam man von der Hersteller der Tiere außerem 100 Dollar Finderlohn. Noch 2007 wurde eine Quietscheentchen an einem Strand in England angetrieben, 27000 km vom Startpunkt entfernt. Die Gesamtkarte des Wanderweges der Tierchen ist auch sehenswert :-)

2015-12-11:
Säuresee

Säureseen kommen nicht nur in Computerspielen vor, sondern existieren wirklich, hauptsächlich in Vulkankratern. Dort lassen die Schwefeldämpfe einerseits das Kratergestein einerseits zu Ton werden lassen, und dichten es so gegen fallenden Regen ab, sodass sich ein See im Krater bildet. Andererseits lösen sich die Gase im Wasser und verwandeln es in Säure. Ungemütliche Sache, besonders, wenn der Vulkan dann mal ausbricht, und ein Gemisch aus Lava, Säure und Steinen sich über die umliegende Landschaft ergießt. Aber immerhin haben sie oft ne interessante Farbe, zum Beispiel Giftgrün oder Türkisblau. Abgebildet ist ein Säuresee in Costa Rica.

2015-12-12:
World Jump Day

Der World Jump Day sollte am 20. Juli 2006 stattfinden. Zu einem festgelegten Zeitpunkt sollten möglichst viele Menschen auf der sonnenzugewandten Erdseite gleichzeitig hüpfen, um damit die Erdumlaufbahn zu ändern, sie etwas von der Sonne wegzubewegen, und somit der globale Erderwärmung entgegenzusteuern. Auf einer dazugehörigen Webseite konnte man sich als Teilnehmer registrieren. Kurz vor der festgelegten Uhrzeit hatten sich (laut Webseite) 600.000.000 Menschen registriert, was damals etwa der Hälfte aller Internetuser entsprach.

Im Nachhinein stellte sich die Aktion als Hoax und als Kunstprojekt eines deutschen Künstlers heraus, und das Ganze ist natürlich auch wissenschaftlich gesehen völliger Humbug. What if? beschreibt ganz anschaulich, was bei einem solchen Sprung genau passieren würde.

Eine andere Gruppe organisierte übrigens den Contra World Jump, der 12 Stunden später um World Jump stattfinden und dessen Effekte wieder umkehren sollte. Da die NASA keine Veränderung des Erdorbits festgestellt habe, stellten dessen Betreiber fest, die Aktion sei erfolgreich verlaufen.

2015-12-13:
Katzenklavier

Ein Katzenklavier besteht zunächst aus einer herkömmlichen Klaviatur. Unter den Tasten sind jedoch die Schwänze von Katzen befestigt. Drückt man die Tasten, sollen diese miauen, durch geschickte Auswahl der Katzen auch in einer passenden Tonhöhe. So erklingt, nun ja, Katzenmusik.

Anwendungen bestehen laut einem Mediziner des 18. Jahrhunderts in der Therapie von Personen mit Konzentrationsproblemen. Patienten, einer Aufführung mit einem Katzenklavier beiwohnen, müssen sich unweigerlich darauf konzentrieren, und sind somit geheilt.

Glücklicherweise hat ein solches Katzenklavier nie existiert, sondern wurde über die Jahrhunderte hinweg immer nur sati(e)risch beschrieben ;-)

2015-12-14:
Ralf Mackel

Ralf Mackel ist ein von Geburt an blinder Rennfahrer. Mit knapp 30 Jahren machte er eine Ausbildung zum Rennfahrer. Er orientiert sich mithilfe aktiver Echoortung, wobei er den Rückhall der Motor- und Reifengeräusche interpretiert und zu einem Bild der Strecke zusammensetzt.

2005 absolvierte er eine Rundfahrt des Hockenheimrings in 3 Minuten. Zum Vergleich: Der aktuelle Weltrekord liegt bei 1:33 Minuten.

2015-12-15:
Leck mich im Arsch

Leck mich im Arsch ist ein sechsstimmiger Kanon von Wolfgang Amadeus Mozart. Erst nach seinem Tode veröffentlicht, wurde der Text zunächst in "Lasst und froh sein…" geändert, erst 1991 wurden die Manuskripte bekannt, die allgemein für authentisch gehalten werden.

Es folgt der vollständige Text:

Leck mich im A[rsch] g’schwindi, g’schwindi!
Leck im A[rsch] mich g’schwindi! Leck mich, leck mich, leck mich, leck mich, leck mich.
Leck mich, leck mich, leck – g’schwindi, g’schwindi, g’schwindi, g’schwindi!
G’schwindi, g’schwindi, g’schwindi, g’schwindi!
Leck mich im Arsch g’schwindi, g’schwindi, g’schwindi!
G’schwindi, g’schwindi, g’schwindi, g’schwindi, g’schwindi!
Leck mich im Arsch g’schwindi, g’schwindi! Leck im A[rsch] mich.
Leck mich im Arsch g’schwindi!
Leck mich.

Ein weiterer Kanon, der nicht von Mozart komponiert, aber vermutlich mit Text unterlegt wurde, heißt "Leck mir den Arsch fein recht schön sauber", den vollständigen Text mögen sich willige Personen selbst durchlesen.

2015-12-16:
Strickfilme

Eher eine kurze Notiz: Im Wiener Stadtteil Breitensee stehen die Breitenseer Lichtspiele, eins der ältesten noch aktiven Kinos der Welt. Seit 2013 finden dort regelmäßig "Strickfilme" statt, bei denen das Licht nicht vollständig heruntergedimmt wird, damit die Besucher noch genug Licht zum Stricken haben. Die Idee dazu kam von der Gründerin des 1. Wiener Strickvereins.

2015-12-17:
Bauchnabelfussel

Auch zu Bauchnabelfusseln gibt es Forschung: 2001 untersuchte der Australier Karl Kruszelnicki ihre Entstehung und Zusammensetzung, wofür er mit dem Ig-Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Seine Erkenntnisse:

Andere Menschen sammeln Bauchnabelfussel.

2015-12-18:
Parisch

Parisch ist ein russisches Dorf, das nahe der Grenze zu Kasachstan liegt. Es wurde nach Paris benannt, zu Ehren der 1814 gewonnenen Schlacht bei Paris, die mittelfristig zur Abdankung Napoleons führte. "Parisch" ist die russische Aussprache von "Paris".

2005 wurde dort ein Mobilfunk-Sendemast aufgestellt, der im Maßstab 1:5 den Pariser Eiffelturm nachbildet.

2015-12-19:
Narrenmatt

Ein Narrenmatt bezeichnet im Schach eine Zugfolge, die nach vier Zügen zum Matt des weißen Spielers führt. Dies ist die kürzmögliche Schachpartie. Das Matt geschieht durch eine extrem schlechte Spielweise des weißen Spielers, die keine Verteidigung gegen die Schachsetzung seines Königs durch die Dame zulässt.

Das Narrenmatt tritt in echten Spielen so gut wie nie auf, es hat aber im fortgeschritteneren Spielverlauf Fälle gegeben, bei denen eine ähnliche Zugfolge erzwungen wurde.

Und falls ihr den niederländischen Film Lang Lebe Die Königin kennt, dort kommt auch ein Narrenmatt vor ;-)

2015-12-20:
Krater von Derweze

Dieses auch als Tor zur Hölle bekannte Loch befindet sich in Zentral-Turkmenistan.

1971 hatte man an dieser Stelle eine mit Erdgas gefüllte Höhle gefunden. Nachdem diese einbrach, beschloss man, das Gas zu verbrennen, damit es nicht in die Umwelt entwich. Leider verlosch das Feuer nicht nach einigen Tagen, sondern brennt bis heute ^_^

Lustigerweise ist es auch für die Umwelt besser, das Methan zu verbrennen, da es wesentlich höhere Treibhauseffekte hat als sein Verbrennungsprodukt Kohlenstoffdioxid.

2015-12-21:
Das Voynich-Manuskript

Im Jahr 1912 erwarb der weißrussische Antiquar Wilfrid Michael Voynich in Südeuropa ein handschriftliches Dokument, dessen Inhalt bis heute nicht entschlüsselt werden konnte, weil es in einer unbekannten Schrift und Sprache verfasst wurde.

Es enthält diverse botanische, anatomische und astronomische Zeichnungen. Nach Expertenschätzungen entstand das Manuskript etwa im Jahr 1500. Die Schrift setzt sich aus etwa 20 bis 30 verschiedenen Buchstaben zusammen, und auch die dahinterliegendee Sprache weist Merkmale einer natürlichen Sprache auf.

Das spannende ist, das der Text bis heute nicht einmal ansatzweise übersetzt werden konnte. Es gibt diverse Theorien, warum das so ist: Es handle sich um einen verschlüsselten Text, eine (sehr) versteckte Botschaft, eine erfundene Sprache, einen Scherz oder einfach nur um Kunst.

Es wird heute an der Yale-Universität in New Haven, Connecticut, aufbewahrt.

2015-12-22:
Tierregen

Soetwas passiert nicht nur in den Scheibenwelt-Romanen, sondern gelegentlich auch in der echten Welt. Der wahrscheinlichste Erklärungsansatz sind Wasserhosen, also Tornados, die über Gewässern auftreten, und dann Meerestiere aufsaugen, über eine bestimmte Strecke transportieren und dann wieder fallen lassen können. Auch Vogelschwärme können in Wirbelstürme geraten und nicht wieder herauskommen.

Hier ist eine kleine Auswahl an Tierregen der letzten Jahre:

Weiterhin gibt es Berichte über Quallen- und Würmerregen. Eek.

2015-12-23:
Spijkenisser Eurobrücken

Guckt euch mal einen Euroschein an – auf der einen Seite ist jeweils eine Brücke abgebildet. Es handelt sich nicht um reale Brücken, denn der Entwerfer der Motive wollte vermeiden, dass die europäischen Staaten in Streitigkeiten verfallen. Die Scheine zeigen also für verschiedene Baustile typische, aber fiktive, Brücken.

Bis die südniederländische Stadt Spijkenisse in der Nähe von Rotterdam sie einfach alle nachbaute :D Hier abgebildet ist die Brücke vom 50-Euro-Schein, hier ist eine Gallerie der restlichen.

2015-12-24:
Gävlebock

Der Julbock ist ein beliebter skandinavischer Weihnachtsschmuck in Form eines Ziegenbocks aus Stroh. Bevor er durch den Weihnachtsmann ersetzt wurde, brachte der Julbock die Geschenke.

In der schwedischen Stadt Gävle nun wird seit 1966 jedes Jahr ein 13 Meter hoher Julbock aufgestellt. Dieser sogenannte Gävlebock erreichte allerdings vor allen dadurch Aufmerksamkeit, dass er fast jedes Jahr das Opfer von Brandanschlägen wird. Über die Zeit wurde es fast zu einer Tradition, dass die Figur niedergebrannt oder sonstwie zerstört wurde.

Die englische Wikipediaseite beschreibt in einer Zeitleiste, was jedes Jahr mit dem Bock geschah. Einige Highlights:

Das Bockerrichtungskomitee bestellt inzwischen auch jedes Jahr einen zusätzlichen Vorrat an Stroh, um den Bock im Falle einer Beschädigung reparieren zu können.

Letzes Jahr überlebte die Ziege tatsächlich den ganzen Dezember, und auch dieses Jahr lebt sie – noch. Der Gävlebock hat auch einen eigenen Twitteraccount, auf dem er sich über jeden überlebten Tag freut :3


So, und das war's wieder für dieses Jahr – danke für die Aufmerksamkeit! Wenn es euch gefallen hat, ihr Anregungen, Wünsche oder Tipps für zukünftige Türchen habt – in jedem Fall würde mich über eine Nachricht freuen :)

Einen hab ich noch: Kennt ihr die Weihnachtslieder der H. P. Lovecraft Historical Society? Wie zum Beispiel Death To The World oder Oh Cthulhu. Wie mir neulich jemand als Tipp gab: Gerade, wenn eure Familie nicht so gut Englisch spricht, könnt ihr die Lieder gut unauffällig einspielen ;-) Bis dann!